„Mineralöl, Synthetiköl oder doch ein Longlifeöl?"

Welches Öl ist das richtige?

Nachfolgend einige Antworten zu wichtigen Fragen und rund um das Thema: „Motorenöle - Das schwarze Gold'“.

Aufgaben des Motoröls
Hauptaufgabe ist die Schmierung des Motors zur Reduzierung der mechanischen Reibung an den beweglichen Teilen. Sonst würde Metall auf Metall in kürzester Zeit festfressen. Motoröle müssen unter allen im Motor vorkommenden Betriebsbedingungen die Schmierung gewährleisten: Bei Kälte sollen sie so dünnflüssig wie möglich sein (damit der Anlasser den Motor leichter starten kann und so schnell wie möglich öl an alle Schmierstellen gelangt). Gleichzeitig darf der Schmierfilm aber auch bei voller Belastung nicht abreißen und muss hohen Temperaturen standhalten.

Spezielle Motoröle für Dieselfahrzeuge mit Partikel filter    
Eine im Aschegehalt reduzierte öl-Formulierung zeichnet sich durch spezielle Additive aus, die weniger Schwefel und Phosphor enthalten. Diese Öle bezeichnet man als Low-SAPS- oder Low-Ash-Motoröle. Die Anforderungen an diese Motoröle sind in den ACEA-Spezifikationen C1 bis C4 (C = Pkw-Dieselmotoren mit Partikel filter) festgeschrieben. Low-Ash Spezifikationen und Freigaben einiger OEM- Hersteller (OEM = Original Equipment Manufacturer): z.B. BMW Longlife-04, MB 229.31 und MB 229.51, VW 507.00.

Mineralöl oder Synthetik öl? Und Kraftstoff Sparen mit Leichtlaufölen?!
Moderne Motoröle basieren in ihrer Art und Leistungsfähigkeit auf unterschiedlichen Grundölen bzw. Grundöl- Mischungen. Zusätzlich werden Additive eingesetzt, die durch chemische und/oder physikalische Wirkung die Eigenschaften der Schmierstoffe verbessern. Nur eine ausgewogene Formulierung von Grundöl und Additivkomponenten ergibt ein leistungsstarkes Motorenöl. Faustformel: Je höher der Anteil der Additive im Motoröl, desto höher die Qualität – und auch der Preis.

Synthetische öle besitzen gegenüber mineralischen ölen einige bedeutsame Vorteile:

•    besserer Kaltstart bei tiefen Temperaturen
•    weniger Verschleiß durch schnellere Versorgung der Schmierstellen
•    Schmierfilm reißt auch bei höherer Belastung und hohen Temperaturen nicht ab

Motoröle, die gegenüber normalen Mehrbereichsölen die mechanischen Reibungsverluste verringern, bezeichnet man als Leichtlauföle. Es handelt sich dabei um Synthese- und Hydrocracköle mit hohem Viskositätsindex und geringem Verdampfungsverlust. Leichtlauföle liegen zumeist in den SAE-Bereichen 0W-30, 0W-40, 5W-30 und 5W-40.

Longlife-Öl und Longlife-Service?
Longlife-Öle zählen ebenfalls zu den Leichtlauf-Schmierstoffen. Ein Steuergerät berechnet anhand der Daten verschiedener Sensoren (für Ölstand, Bremsenverschleiß,  Geschwindigkeit, Verbrauch, Drehzahl) die Motorbelastung und dementsprechend den nächsten Inspektionstermin. Die Maximal-Laufleistungen verringern sich bei stärkerer Beanspruchung des Fahrzeugs z.B. durch Stadt- und Kurzstreckenverkehr. Bei vielen OEM'S weisen Anzeigen im Kombi-Instrument zeit- oder Kilometerabhängig auf den nächsten Ölwechsel und Wartungsdienst hin. Hinweis: Wenn kein Longlife-Öl verwendet wird, muss das Steuergerät auf feste Inspektionsintervalle umprogrammiert werden !

Welches Motoröl verwenden?
Unterschiedliche Motorkonzepte stellen grundsätzlich andere Anforderungen an das Motoröl. Für den jeweiligen Motor wird die richtige Ölqualitaät und dessen Wechselintervalle vom Fahrzeughersteller in zahlreichen Prüfläufen festgelegt. Bei der Auswahl des Motoröls sollten man sich daher immer an die Herstellervorgaben halten und erst dann am Preis orientieren. Für die geforderte Ölqualität geben die Fahrzeug-Hersteller die zu verwendende Klassifikation und Spezifikation vor. Neben der SAE-Viskositätsklasse sind hier in erster Linie die API-Klassifikation sowie die ACEA-Spezifikation von Bedeutung. Es gibt jedoch auch Fahrzeughersteller, die eigene Prüfnormen festlegen, sogenannte OEM-Freigaben, die Einhaltung dieser Normen wird dann von den Ölanbietern auf der Verpackung dokumentiert. Um keine Garantie- bzw. Kulanzansprüche zu verlieren, sollte man daher bei der Ölauswahl genau darauf achten, dass die Angaben in der Bedienungsanleitung bzw. dem Servicescheckheft mit denen auf dem Ölbehälter übereinstimmen.

Sind Motoröle untereinander mischbar?
Öle für unterschiedliche Motorkonzepte sollten auf Grund der verschiedenen Anforderungsprofile grundsätzlich nicht gemischt werden. Motoröle für gleiche Motorkonzepte dagegen lassen sich grundsätzlich untereinander mischen, auch synthetische mit mineralischen. Zu beachten sind jedoch stets die von den Kfz-Herstellern vorgeschriebenen Leistungsmerkmale.

Wann und warum sollte Motoröl gewechselt werden? Und Ölwechsel ohne Filtertausch?
Trotz bedeutender Entwicklungssprünge unterliegen Motoröle immer noch einem gewissen Verschleiß und müssen daher nach einem bestimmten Zeitraum gewechselt werden. Gründe hierfür sind die natürliche öl-Alterung, der Abbau der Additive und die Verschmutzung durch Verbrennungsrückstände (z.B. Ruß, Schwefeloxide, Wasser), Staub aus der Atmosphäre und mechanischer Abrieb. Ein Nachfüllen von frischem Motoröl allein genügt nicht! Die von den Fahrzeugherstellern empfohlenen Ölwechselintervalle sind daher unbedingt einzuhalten. Sie werden in Abhängigkeit von der Konstruktion des Motors und der Qualität des vorgeschriebenen Motoröls festgelegt. Beim Filterwechsel sollte man sich unbedingt an die vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Intervalle halten. Der Ölfilter hat die wichtige Aufgabe, das Motoröl von Metallabrieb, Staub und Verbrennungsrückständen zu reinigen, bevor es zu den Schmierstellen gelangt. Nach längerem Gebrauch setzt sich der Filter mehr und mehr mit den vorher genannten Partikeln zu. Wird der Filter nicht rechtzeitig gewechselt, setzt sich dieser zu und verliert seine Reinigungswirkung. Das Öl kann nicht mehr durch den Filter strömen und gelangt dann weniger bzw. unbereinigt in den Motor.

Motorenöle, wie lange lagerfähig?    Weiter zu unseren Produkten....
Im ordnungsgemäß verschlossenen Originalgebinde lassen sich Motoröle relativ lange lagern. Die Hersteller empfehlen, eine Zeit von drei bis maximal fünf Jahren nicht zu überschreiten. Bei längerer Lagerdauer können Bestandteile der im Öl gelösten chemischen Additive ausfällen. Von wesentlich größerer Bedeutung ist jedoch, dass der technische Fortschritt bei der Motorenentwicklung zwangsläufig Motoröle mit immer höherer Leistungsfähigkeit erforderlich macht. Ältere, gelagerte Motoröle können diesen Leistungsanspruüchen nicht gerecht werden. Dies gilt sowohl für synthetische als auch mineralische Motoröle. In angebrochenen Gebinden sollte die Lagerungszeit für Motoröl ein halbes Jahr nicht überschreiten. Jedes Gebinde „atmet“ infolge wechselnder Umgebungstemperaturen, d.h. es zieht Außenluft mit entsprechender Luftfeuchtigkeit ein. Das verringert durch chemisch-physikalische Reaktionen mit den Additiven die Leistungsfähigkeit des Motoröls.